Kapitel 17: Berufe (Professions)
Servus miteinander! (Hello everyone! - Bavarian/Austrian greeting)
Anna lernt im Deutschkurs nicht nur Grammatik und Vokabeln, sondern spricht auch über verschiedene Themen. Ein wichtiges Thema ist die Arbeit und Berufe. Was machen die Leute den ganzen Tag? In diesem Kapitel unterhalten sich Anna und ihre Mitschüler über Berufe. Wir lernen Berufsbezeichnungen (job titles), wie man nach dem Beruf fragt, und wir schauen uns die weibliche Form von Berufsbezeichnungen an.
Die Geschichte (The Story) - Teil 1
Heute ist das Thema im Deutschkurs "Arbeit und Beruf". Frau Meyer fragt in die Runde: "Was machen Ihre Eltern beruflich? Oder was möchten Sie später einmal werden (become)?" Die Kursteilnehmer überlegen. Yumi aus Japan erzählt: "Mein Vater ist Ingenieur. Er arbeitet bei einer großen Firma (company). Und meine Mutter ist Lehrerin an einer Grundschule (elementary school)." "Interessant!", sagt Frau Meyer. "Ingenieur und Lehrerin. Das sind wichtige Berufe."
Dann ist Javier aus Spanien dran. "Bei mir ist es anders. Mein Vater ist Koch. Er hat ein kleines Restaurant. Und meine Mutter hilft ihm im Restaurant. Sie ist Kellnerin." "Ah, ein Familienbetrieb (family business) also!", sagt Frau Meyer. "Das ist auch schön." Pierre aus Frankreich meldet sich (raises his hand). "Mein Vater ist Arzt, ein Hausarzt. Und meine Mutter arbeitet als Sekretärin in seiner Praxis (doctor's office)." Anna hört aufmerksam zu (listens attentively). So viele verschiedene Berufe! Sie denkt an ihre eigenen Eltern. Ihr Vater ist Architekt und ihre Mutter arbeitet in einem Museum.
Neue Wörter (New Words) - Teil 1
- der Beruf: the profession, job, occupation (Plural: die Berufe)
- die Arbeit: the work, job
- beruflich: professional(ly), by trade (Was machen Sie beruflich? = What do you do for a living?)
- werden: to become (Was möchten Sie werden? = What would you like to become?)
- der/die Ingenieur/in: the engineer (m/f)
- arbeiten bei (+ Firma): to work at/for (a company)
- die Firma: the company, firm
- der/die Lehrer/in: the teacher (m/f) (Wiederholung!)
- die Grundschule: the elementary school, primary school
- der Koch / die Köchin: the cook, chef (m/f)
- das Restaurant: the restaurant (Wiederholung!)
- helfen: to help (+ Dativ) (Wiederholung!)
- der/die Kellner/in: the waiter/waitress (m/f) (Wiederholung!)
- der Familienbetrieb: the family business
- sich melden: to raise one's hand, get in touch
- der Arzt / die Ärztin: the doctor (m/f) (Wiederholung!)
- der Hausarzt: the general practitioner (GP)
- arbeiten als (+ Beruf): to work as (a...)
- der/die Sekretär/in: the secretary (m/f)
- die Praxis: the doctor's office, practice
- aufmerksam: attentive(ly)
- zuhören: to listen (to someone) (Separable: Anna hört zu.)
- der/die Architekt/in: the architect (m/f)
- das Museum: the museum
Grammatik (Grammar) - Teil 1: Weibliche Form von Berufsbezeichnungen (-in)
Viele männliche Berufsbezeichnungen bekommen im Deutschen für die weibliche Form die Endung -in.
- der Lehrer -> die Lehrerin
- der Ingenieur -> die Ingenieurin
- der Koch -> die Köchin (manchmal fällt ein Vokal weg oder ändert sich leicht)
- der Kellner -> die Kellnerin
- der Arzt -> die Ärztin (mit Umlaut)
- der Sekretär -> die Sekretärin
- der Architekt -> die Architektin
- der Student -> die Studentin
- der Verkäufer -> die Verkäuferin (salesperson)
- der Friseur -> die Friseurin (hairdresser)
Pluralformen:
- Männlich: der Lehrer -> die Lehrer (oft keine Änderung oder -e)
- Weiblich: die Lehrerin -> die Lehrerinnen (Plural von -in ist immer -innen)
Ausnahmen: Manche Berufe haben ganz andere Wörter für Männer und Frauen (z.B. der Krankenpfleger / die Krankenschwester - nurse), aber die -in Regel ist sehr häufig. Es gibt auch Berufe, die von Natur aus geschlechtsneutral sind (z.B. die Person) oder wo man versucht, neutrale Formen zu finden (z.B. Lehrkraft statt Lehrer/Lehrerin). Für A1 ist die -in Regel am wichtigsten.
Übung (Exercise) 1: Männlich oder Weiblich?
Schreibe die passende weibliche oder männliche Form des Berufs.
- der Student --> die _______________
- die Köchin --> der _______________
- der Verkäufer --> die _______________
- die Ärztin --> der _______________
- der Friseur --> die _______________
- die Ingenieurin --> der _______________
(Answers at the end of the chapter)
Die Geschichte (The Story) - Teil 2
"Und Anna, was machen Ihre Eltern?", fragt Frau Meyer. "Mein Vater ist Architekt", sagt Anna. "Er plant Häuser. Das finde ich sehr interessant. Er hat schon viele Häuser geplant." (Perfekt) "Und Ihre Mutter?" "Meine Mutter arbeitet in einem Museum. Sie ist Kunsthistorikerin (art historian). Sie hat Kunstgeschichte (art history) studiert." (Perfekt) "Das klingt auch sehr spannend (exciting)!", sagt Frau Meyer. "Sehen Sie, so viele verschiedene Möglichkeiten (possibilities) gibt es!"
Dann fragt Frau Meyer: "Und was sind Sie von Beruf? Oder was möchten Sie einmal werden?" Diese Frage ist für viele im Kurs schwierig. Einige haben in ihrem Heimatland (home country) schon gearbeitet, andere studieren noch oder sind gerade erst mit der Schule fertig. Javier sagt: "Ich war Koch in Spanien, wie mein Vater." (Perfekt von sein -> ich war = I was) "Hier in Deutschland suche ich eine Stelle (position/job)." Yumi erzählt: "Ich habe in Japan als Büroangestellte (office clerk) gearbeitet. Jetzt möchte ich mein Deutsch verbessern (improve) und dann vielleicht wieder im Büro arbeiten." Pierre sagt: "Ich studiere noch Medizin (medicine) in Frankreich. Ich möchte Arzt werden, wie mein Vater." Anna überlegt. Was möchte sie werden? Sie weiß es noch nicht genau. "Ich habe in Italien mein Abitur (A-levels/high school diploma) gemacht. Jetzt lerne ich Deutsch. Vielleicht studiere ich später hier in Berlin. Aber was... das weiß ich noch nicht."
Neue Wörter (New Words) - Teil 2
- planen: to plan
- das Haus: the house (Plural: die Häuser) (Wiederholung!)
- die Kunsthistorikerin: the art historian (female)
- die Kunstgeschichte: art history
- studieren: to study (at university) (Partizip: studiert) (Wiederholung!)
- spannend: exciting, thrilling
- die Möglichkeit: the possibility, option
- Was sind Sie von Beruf?: What is your profession? (Formelle Frage)
- Was bist du von Beruf?: What is your profession? (Informelle Frage)
- das Heimatland: the home country, native country
- die Stelle: the position, job (eine Stelle suchen = to look for a job)
- der/die Büroangestellte: the office clerk (m/f)
- verbessern: to improve
- das Büro: the office
- die Medizin: medicine (field of study)
- das Abitur: A-levels, high school diploma (equivalent)
Grammatik (Grammar) - Teil 2: Possessivartikel "sein" und "ihr" (Nominativ)
Wir kennen schon mein
(my) und dein
(your, inf.). Jetzt kommen sein
(his/its) und ihr
(her/their/Your formal).
- sein (his / its): benutzt, wenn der "Besitzer" männlich (er) oder sächlich (es) ist.
- ihr (her / their / Your formal): benutzt, wenn der "Besitzer" weiblich (sie, Sg.), Plural (sie, Pl.) oder formell (Sie) ist.
Die Endungen sind genau wie bei mein
und dein
und richten sich nach dem Geschlecht/Zahl des besessenen Nomens:
Nomen ist... | sein (his/its) | ihr (her/their/Your) |
---|---|---|
maskulin (der ) |
sein | ihr |
feminin (die ) |
seine | ihre |
neutral (das ) |
sein | ihr |
Plural (die ) |
seine | ihre |
Beispiele:
- Lukas (er) -> sein Vater ist Ingenieur. Seine Mutter ist Lehrerin. Sein Hobby ist Joggen. Seine Freunde sind nett.
- Anna (sie) -> ihr Vater ist Architekt. Ihre Mutter ist Kunsthistorikerin. Ihr Bruder heißt Marco. Ihre Schuhe sind neu.
- Das Kind (es) -> sein Spielzeug (toy) ist kaputt. Seine Augen sind blau.
- Die Studenten (sie, Pl.) -> ihr Lehrer ist Herr Meyer. Ihre Bücher sind teuer.
- Frau Weber (Sie, form.) -> Wie geht es Ihrem Mann? (Dativ, kommt später!) Ist das Ihr Auto? Ihre Wohnung ist schön. (Beachte:
Ihr/Ihre
für formales "Sie" wird großgeschrieben!)
Übung (Exercise) 2: Possessivartikel sein/ihr einsetzen
Fülle die Lücken mit der richtigen Form von sein
oder ihr
. Achte darauf, wer der "Besitzer" ist!
- Lukas ist Student. _________ Fach (subject) ist Medizin.
- Anna kommt aus Italien. _________ Familie wohnt in Rom.
- Das ist Herr Müller. _________ Frau heißt Sabine.
- Das ist Frau Schmidt. _________ Mann ist Lehrer.
- Die Kinder spielen im Park. _________ Ball (ball) ist rot. (Kinder = Plural)
- Frau Meyer, ist das _________ Tasche? (formelle Anrede)
- Javier ist Koch. _________ Restaurant ist klein.
- Yumi arbeitet im Büro. _________ Kollegin (colleague, fem.) ist nett.
(Answers at the end of the chapter)
Die Geschichte (The Story) - Teil 3
Frau Meyer nickt verständnisvoll. "Das ist ganz normal, Anna. Viele junge Leute wissen nach der Schule noch nicht genau, was sie machen wollen. Ein Deutschkurs und das Leben in einem neuen Land können auch helfen, neue Ideen zu finden." Sie fährt fort: "Wichtig ist, dass man etwas findet, das einem Spaß macht (that one enjoys) und wofür man sich interessiert. Ein Beruf ist ein großer Teil des Lebens." Die Kursteilnehmer diskutieren noch ein bisschen. Es ist interessant zu hören, was die anderen gemacht haben oder machen möchten. Anna denkt: Vielleicht ist Lehrerin ein schöner Beruf? Oder etwas mit Sprachen? Sie muss noch viel darüber nachdenken (think about it).
Am Ende der Stunde fragt Frau Meyer: "Hat jemand Fragen zu den Berufen oder zur Grammatik?" Ein paar Hände gehen hoch. Die Stunde war wieder sehr informativ. Anna hat das Gefühl (has the feeling), sie hat heute viel gelernt – nicht nur über Berufe, sondern auch über ihre Mitschüler und deren Träume (dreams).
Neue Wörter (New Words) - Teil 3
- verständnisvoll: understanding(ly) (Wiederholung!)
- wollen: to want to (Modalverb, unregelmäßig: ich will, du willst, er will)
- Spaß machen: to be fun (etwas macht Spaß / es macht Spaß)
- sich interessieren für: to be interested in (+ Akkusativ)
- der Teil: the part
- das Leben: the life
- diskutieren: to discuss
- nachdenken über: to think about, reflect on (+ Akkusativ) (Separable)
- informativ: informative
- das Gefühl: the feeling
- der Traum: the dream (Plural: die Träume)
Grammatik (Grammar) - Teil 3: Wiederholung der Verben "sein" und "haben"
Die Verben sein
(to be) und haben
(to have) sind fundamental, auch wenn man über Berufe spricht.
-
Beruf sein:
- Ich bin Lehrerin.
- Er ist Arzt.
- Was sind Sie von Beruf?
-
Beruf haben (figürlich): Man "hat" nicht direkt einen Beruf wie einen Gegenstand, aber man kann sagen:
- Ich habe einen guten Job. (I have a good job.)
- Er hat eine Stelle als Ingenieur. (He has a position as an engineer.)
-
Vergangenheit mit "sein" (Präteritum - Simple Past): Wir haben Javiers Satz gesehen: "Ich war Koch."
Das Präteritum von
sein
ist:- ich war wir waren
- du warst ihr wart
- er/sie/es war sie/Sie waren
(Das Präteritum von
haben
isthatte
- ich hatte, du hattest... kommt später genauer.)
Übung (Exercise) 3: Sätze mit Berufen (Präsens und Präteritum von sein)
Bilde Sätze.
- Anna / Studentin / sein (Präsens). --> Anna ______________________________.
- Ihr Vater / Architekt / sein (Präsens). --> Ihr Vater ______________________________.
- Javier / Koch / sein (Präteritum). --> Javier ______________________________.
- Frau Meyer / Lehrerin / sein (Präsens). --> Frau Meyer ______________________________.
- Was / du / von Beruf / sein (Präsens)? --> Was ____________________________ von Beruf?
- Meine Eltern / früher (formerly) / Ingenieure / sein (Präteritum). --> Meine Eltern __________ früher Ingenieure.
(Answers at the end of the chapter)
Kulturtipp (Cultural Tip) 17: Arbeit und Berufe in Deutschland
- Ausbildungssystem (Education/Training System): Deutschland ist bekannt für sein duales Ausbildungssystem. Viele junge Leute machen nach der Schule keine Universität, sondern eine Berufsausbildung (vocational training). Dabei lernen sie praktisch in einem Betrieb (company) und theoretisch in einer Berufsschule (vocational school). Berufe wie Bäcker, Friseur, Mechatroniker (mechatronics technician), Kauffrau/-mann (merchant/clerk) werden oft so gelernt.
- Universitätsstudium: Für andere Berufe (Arzt, Lehrer, Ingenieur, Jurist-lawyer) ist ein Universitätsstudium notwendig.
- Arbeitsmarkt (Job Market): Der deutsche Arbeitsmarkt ist relativ stabil. Fachkräfte (skilled workers) sind oft gesucht. Gute Deutschkenntnisse sind für die meisten Berufe sehr wichtig oder sogar Voraussetzung (requirement).
- Bewerbung (Application): Wenn man sich auf eine Stelle bewirbt, braucht man meistens einen Lebenslauf (CV/resume) und ein Anschreiben (cover letter). Manchmal auch Zeugnisse (certificates).
Übung (Exercise) 4: Berufe raten (Guess the profession)
Was ist der Beruf?
- Ich arbeite in einem Krankenhaus (hospital) und helfe kranken Menschen. Ich bin ___________ oder ___________.
- Ich unterrichte Kinder in der Schule. Ich bin ___________ oder ___________.
- Ich backe Brot und Brötchen. Ich bin ___________ oder ___________.
- Ich arbeite in einem Restaurant und koche Essen. Ich bin ___________ oder ___________.
- Ich plane Häuser. Ich bin ___________ oder ___________.
(Answers at the end of the chapter)
Zusammenfassung (Summary) - Chapter 17
Sehr gut! Du hast dich mit der Berufswelt beschäftigt!
- Anna und ihre Mitschüler haben über Berufe gesprochen.
- Du hast viele Berufsbezeichnungen gelernt (Ingenieur/in, Lehrer/in, Arzt/Ärztin, Koch/Köchin etc.) und die Bildung der weiblichen Form mit -in.
- Du hast gelernt, wie man nach dem Beruf fragt: Was sind Sie/bist du von Beruf? und wie man antwortet: Ich bin... / Ich arbeite als...
- Du hast die Possessivartikel
sein
(his/its) undihr
(her/their/Your) im Nominativ gelernt. - Du hast das Präteritum (Simple Past) von
sein
(ich war, du warst...) kurz kennengelernt. - Cultural Tips: Ausbildungssystem in Deutschland, Bedeutung von Deutschkenntnissen für den Beruf.
Berufe sind ein wichtiger Teil des Lebens. Genauso wie die Fähigkeit, über Vergangenes zu sprechen. Im nächsten Kapitel werden wir das Perfekt mit "sein" lernen! Anna erzählt vielleicht, was sie letztes Wochenende unternommen hat (did). Bleib dran!
Antworten zu den Übungen (Answers to the Exercises)
- Übung 1: 1. Studentin, 2. Koch, 3. Verkäuferin, 4. Arzt, 5. Friseurin, 6. Ingenieur
- Übung 2: 1. Sein, 2. Ihre, 3. Seine, 4. Ihr, 5. Ihr, 6. Ihre, 7. Sein, 8. Ihre
- Übung 3: 1. ist Studentin. 2. ist Architekt. 3. war Koch. 4. ist Lehrerin. 5. bist du, 6. waren
- Übung 4: 1. Arzt / Ärztin (oder Krankenpfleger/Krankenschwester), 2. Lehrer / Lehrerin, 3. Bäcker / Bäckerin, 4. Koch / Köchin, 5. Architekt / Architektin