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Kapitel 14: Die Lerngruppe und Sätze, die alles verbinden (The Study Group and Sentences That Connect Everything)

Willkommen zum vierzehnten Kapitel!

Die Arbeit an der Universität wird intensiver. Raghav und Sravani treffen sich zum ersten Mal mit der Lerngruppe, die Florian vorgeschlagen hat. Das Ziel ist es, komplexe Übungsaufgaben gemeinsam zu lösen. Um detaillierte Informationen in einem Satz zu geben, brauchen wir eine neue, mächtige Struktur: die Relativsätze. Wir beginnen mit Relativsätzen im Nominativ und Akkusativ.

Lass uns die Leute treffen, die uns helfen können! (Let's meet the people who can help us!)


Die Geschichte (The Story) - Teil 1: Das erste Treffen

Am Mittwochnachmittag bekommen Raghav und Sravani eine Nachricht von Florian. "Hey, die Lerngruppe trifft sich heute um 16 Uhr im Café über der Bibliothek. Könnt ihr kommen?" "Perfekt, wir sind da!", antwortet Raghav. Sie sind ein bisschen nervös. Es ist ihre erste richtige Lerngruppe mit deutschen Studenten, die sie kaum kennen. Werden sie alles verstehen? Können sie einen Beitrag leisten?

Sie kommen im Café an. Es ist ein gemütlicher Ort, der nach Kaffee und Kuchen riecht. An einem großen Tisch in der Ecke sitzen Florian und zwei weitere Studenten. "Hallo, schön, dass ihr da seid!", sagt Florian. "Das sind Anna und Tim, die ich euch vorgestellt habe." Anna ist eine junge Frau, die freundlich lächelt. Tim ist ein großer Mann, der einen dicken Ordner vor sich hat. "Hallo", sagen Raghav und Sravani. Sie setzen sich an den Tisch, der voller Bücher und Notizen ist.

Neue Wörter (New Words) - Teil 1

  • die Lerngruppe, -n (the study group)
  • verbinden (hat verbunden) (to connect)
  • vorschlagen (hat vorgeschlagen) (to suggest)
  • lösen (hat gelöst) (to solve)
  • mächtig (powerful)
  • der Beitrag, -"e (the contribution)
  • einen Beitrag leisten (to make a contribution)
  • der Ordner, - (the binder, folder)
  • jemanden vorstellen (hat vorgestellt) (to introduce someone)

Die Geschichte (The Story) - Teil 2: Das Problem

Tim öffnet seinen Ordner. "Okay, lasst uns mit Aufgabe 3 vom letzten Übungsblatt anfangen. Ich habe sie nicht verstanden." Er zeigt auf die Aufgabe. Es ist eine komplizierte Textaufgabe über Zinseszinsen. "Ah ja, das ist die Aufgabe, die wirklich schwer ist", sagt Anna. "Ich habe zwei Stunden damit verbracht." Raghav hat sich die Aufgabe auch angesehen. Er hat das mathematische Konzept verstanden, aber nicht das ganze deutsche Vokabular. "Ich verstehe die Formel, die wir benutzen müssen. Aber der Kontext ist nicht ganz klar für mich." Florian nickt. "Genau. Der Professor, der die Aufgaben erstellt, liebt solche komplizierten Texte."

Sie beginnen, über die Aufgabe zu diskutieren. Tim erklärt, was er nicht versteht. Anna zeigt einen Lösungsansatz, der aber nicht ganz richtig ist.

Grammatik (Grammar) - Teil 1: Relativsätze im Nominativ

A relative clause gives more information about a noun in the main clause. It is a subordinate clause, meaning the verb goes to the end. It starts with a relative pronoun (der, die, das, etc.) that must match the gender and number of the noun it describes.

If the noun is the subject of the relative clause, you use the Nominative pronouns: der (masc.), die (fem.), das (neut.), die (pl.).

  • Das ist der Professor. + Er erstellt die Aufgaben. -> Das ist der Professor, der die Aufgaben erstellt. (The professor who creates the assignments.)
  • Das ist Anna. + Sie lächelt freundlich. -> Das ist Anna, die freundlich lächelt. (Anna who is smiling friendly.)
  • Das ist die Aufgabe. + Sie ist wirklich schwer. -> Das ist die Aufgabe, die wirklich schwer ist. (The assignment which is really hard.)

Übung (Exercise) 1: Relativsätze im Nominativ Connect the sentences with a relative clause.

  1. Ich spreche mit dem Studenten. Er kommt aus Berlin.
  2. Wo ist das Buch? Es lag auf dem Tisch.
  3. Die Freunde, ... , kommen aus Indien. (Sie leben jetzt in Nürnberg.)
  4. Das ist die Professorin. Sie unterrichtet Verhaltensökonomie.

Die Geschichte (The Story) - Teil 3: Der Durchbruch

Raghav hat eine Idee. Er nimmt sich einen Stift und ein leeres Blatt Papier. "Okay, lasst uns die Informationen visualisieren. Hier ist das Kapital, das wir am Anfang haben. Und hier ist die Zinsrate, die der Professor uns gibt." Er beginnt, ein Diagramm zu zeichnen. Er erklärt die mathematischen Schritte auf Englisch, weil er die Fachbegriffe noch nicht auf Deutsch kennt. Aber durch seine Zeichnung verstehen alle, was er meint. Sravani ergänzt die deutschen Begriffe. "Ah, du meinst das 'Anfangskapital' und den 'Zinssatz'." "Genau!", sagt Raghav. "Das ist eine super Methode!", sagt Tim. "Jetzt verstehe ich das Problem, das ich vorher nicht verstanden habe." "Und ich verstehe die Formel, den Raghav benutzt hat", sagt Anna. "Die ist viel einfacher als mein Lösungsansatz."

Dank Raghavs visueller Methode und Sravanis Vokabelhilfe können sie die Aufgabe gemeinsam lösen.

Grammatik (Grammar) - Teil 2: Relativsätze im Akkusativ

If the noun from the main clause is the direct object of the relative clause, you must use the Accusative relative pronouns: den (masc.), die (fem.), das (neut.), die (pl.).

  • Das ist der Lösungsansatz. + Ich verstehe ihn nicht. -> Das ist der Lösungsansatz, den ich nicht verstehe. (The approach which I don't understand.)
  • Wo ist die E-Mail? + Du hast sie gestern geschrieben. -> Wo ist die E-Mail, die du gestern geschrieben hast? (die doesn't change)
  • Ich lese das Buch. + Du hast es mir empfohlen. -> Ich lese das Buch, das du mir empfohlen hast. (das doesn't change)

Übung (Exercise) 2: Relativsätze im Akkusativ Connect the sentences with a relative clause.

  1. Der Kaffee, ... , ist schon kalt. (Ich habe ihn vor einer Stunde bestellt.)
  2. Ich mag die Leute. Ich habe sie auf dem Spieleabend kennengelernt.
  3. Das ist der Film. Ich wollte ihn schon immer sehen.
  4. Zeig mir bitte die Fotos. Du hast sie im Urlaub gemacht.

Die Geschichte (The Story) - Teil 4: Ein faires System

Nachdem sie die schwierige Aufgabe gelöst haben, ist die Atmosphäre viel entspannter. Sie bestellen sich noch einen Kaffee. "Wie bezahlt man hier eigentlich?", fragt Sravani. "Zusammen oder getrennt?" "Normalerweise getrennt", antwortet Anna. "Jeder zahlt für die Sachen, die er bestellt hat. Das ist das System, das die meisten Leute in Deutschland benutzen." "Das ist interessant", sagt Raghav. "In Indien ist es üblich, dass eine Person die ganze Rechnung übernimmt, die die Einladung ausgesprochen hat." "Beide Systeme haben Vorteile", sagt Tim. "Das deutsche System ist vielleicht fairer. Aber das indische System, das du beschreibst, ist wahrscheinlich großzügiger."

Neue Wörter (New Words) - Teil 4 & 5

  • das Übungsblatt, -"er (the problem sheet)
  • der Zins, -en (the interest)
  • der Lösungsansatz, -"e (the approach to a solution)
  • visualisieren (hat visualisiert) (to visualize)
  • ergänzen (hat ergänzt) (to add, to complete)
  • die Methode, -n (the method)
  • getrennt (separate)
  • üblich (common, usual)
  • die Rechnung, -en (the bill, check)
  • übernehmen (hat übernommen) (to take over)
  • großzügig (generous)
  • effektiv (effective)
  • der Respekt (the respect)

Die Geschichte (The Story) - Teil 5: Ein erfolgreiches Treffen

Das Treffen der Lerngruppe dauert zwei Stunden. Es war extrem produktiv. Raghav und Sravani haben nicht nur Hilfe bei den deutschen Fachtexten bekommen, sondern sie konnten auch aktiv mit ihren eigenen Fähigkeiten helfen. Sie haben sich den Respekt der anderen verdient.

Als sie sich verabschieden, sagt Florian: "Das war super effektiv heute. Raghav, deine Methode, die du uns gezeigt hast, war genial!" "Und Sravani, dein gutes Gedächtnis für Vokabeln, das du hast, ist eine große Hilfe", fügt Anna hinzu. "Wir freuen uns schon auf das nächste Mal", sagen Raghav und Sravani.

Auf dem Weg nach Hause fühlen sie sich großartig. Sie waren nicht nur passive Empfänger von Hilfe. Sie waren ein aktiver Teil der Gruppe. Sie haben verstanden, dass jeder seine eigenen Stärken hat, die er in die Gruppe einbringen kann.

Kulturtipp (Cultural Tip): Getrennt oder zusammen? (Separate or together?) When paying a bill in a German restaurant or café, the waiter will almost always ask "Getrennt oder zusammen?". The default, especially among friends or colleagues, is "getrennt." Each person tells the waiter what they had, and the waiter calculates each person's individual bill. This is considered fair and avoids complicated calculations later. Paying for the whole group ("alles zusammen") is common in family settings, for business meals, or on a date if one person explicitly wants to invite the other. Don't be surprised by this directness about money; it's a normal part of daily life.


Zusammenfassung (Summary) - Chapter 14

Zusammen ist man stärker! In diesem Kapitel hast du gelernt:

  • Vokabular für Lerngruppen, akademische Aufgaben und das Bezahlen im Café.
  • Wie man Relativsätze benutzt, um Nomen genauer zu beschreiben.
  • Den Unterschied zwischen den Relativpronomen im Nominativ (für das Subjekt) und im Akkusativ (für das Objekt).
  • Die Regel, dass das konjugierte Verb im Relativsatz ans Ende geht.
  • Die deutsche Gewohnheit, Rechnungen getrennt zu bezahlen.

Die Lerngruppe ist ein Erfolg. Im nächsten Kapitel rückt die Mitte des Semesters näher und damit auch die erste große Präsentation – eine neue Art von Stress beginnt.


Antworten zu den Übungen (Answers to the Exercises)

Übung 1:

  1. Ich spreche mit dem Studenten, der aus Berlin kommt.
  2. Wo ist das Buch, das auf dem Tisch lag?
  3. Die Freunde, die jetzt in Nürnberg leben, kommen aus Indien.
  4. Das ist die Professorin, die Verhaltensökonomie unterrichtet.

Übung 2:

  1. Der Kaffee, den ich vor einer Stunde bestellt habe, ist schon kalt.
  2. Ich mag die Leute, die ich auf dem Spieleabend kennengelernt habe.
  3. Das ist der Film, den ich schon immer sehen wollte.
  4. Zeig mir bitte die Fotos, die du im Urlaub gemacht hast.