Kapitel 15: Die Präsentation und Lampenfieber (The Presentation and Stage Fright)
Willkommen zum fünfzehnten Kapitel!
Herzlichen Glückwunsch, du hast die Hälfte unseres A2-Kurses erreicht! Das Semester ist zur Hälfte vorbei und die erste große Prüfung steht an: die Gruppenpräsentation. In diesem Kapitel erleben wir den Stress und die Aufregung der Vorbereitung und des Vortrags. Es ist eine perfekte Gelegenheit für eine große Wiederholung, in der wir Relativsätze, Vergleiche, deshalb und weil anwenden. Als neues Element lernen wir die Konjunktion obwohl (although/even though) kennen.
Atme tief durch, die Show beginnt gleich! (Take a deep breath, the show is about to start!)
Die Geschichte (The Story) - Teil 1: Die heiße Phase
Es ist die Woche vor der Präsentation. Der Druck in den Gruppen von Deepika und Karthik steigt. In Karthiks Gruppe gibt es immer noch kleine Spannungen. Marie, die immer perfekt organisiert ist, hat einen sehr detaillierten Plan erstellt. Jonas, der viel kreativer ist als sie, findet den Plan zu starr.
"Wir müssen uns exakt an diesen Zeitplan halten", sagt Marie. "Aber gute Ideen brauchen Freiheit", argumentiert Jonas. "Wir sind keine Roboter." Karthik ist der Vermittler. "Maries Plan ist sehr gut, weil er uns Struktur gibt. Jonas' Kreativität ist auch wichtig, deshalb sollten wir flexibel bleiben."
In Deepikas Gruppe ist die Zusammenarbeit harmonischer. Sie arbeitet eng mit Meilin zusammen. Obwohl Meilin am Anfang sehr still war, ist sie jetzt viel offener. Sie tauschen sich täglich über ihre Fortschritte aus. Deepika merkt, dass Meilins schriftliches Englisch viel besser ist als ihr eigenes, während sie selbst besser darin ist, die Ideen mündlich zu formulieren.
Neue Wörter (New Words) - Teil 1
- das Lampenfieber (the stage fright)
- der Vortrag, -"e (the presentation, talk)
- die heiße Phase (the critical phase, crunch time)
- starr (rigid, inflexible)
- der Vermittler, - (the mediator)
- harmonisch (harmonious)
- der Fortschritt, -e (the progress)
- mündlich (oral, spoken)
- formulieren (hat formuliert) (to formulate, to phrase)
Die Geschichte (The Story) - Teil 2: Die Generalprobe
Der Abend vor der Präsentation. Beide Gruppen treffen sich für eine Generalprobe. Karthiks Gruppe trifft sich in der Uni-Bibliothek. Ihre Präsentation ist voller interessanter Daten, die Marie gefunden hat, und kreativer Grafiken, die Jonas entworfen hat. Aber ihr Vortrag wirkt noch nicht wie aus einem Guss.
Deepikas Gruppe trifft sich in ihrer WG. Florian, Deepika und Meilin gehen ihre Folien durch. Florian spricht den Hauptteil. Deepika, die immer noch Lampenfieber hat, soll die Einleitung machen. "Ich habe Angst", sagt Deepika. "Mein Akzent ist stärker als eurer." "Dein Akzent ist total okay!", beruhigt sie Florian. "Obwohl du einen Akzent hast, sprichst du sehr klar und deutlich. Das ist das Wichtigste." Meilin nickt. "Ja. Und die Einleitung, die du geschrieben hast, ist wirklich gut."
Sie üben mehrmals. Mit jeder Wiederholung wird Deepika ein bisschen sicherer.
Grammatik (Grammar) - Teil 1: Die Konjunktion obwohl (although)
The conjunction obwohl introduces a subordinate clause that expresses a contradiction or an unexpected fact. It means "although" or "even though." Just like weil, dass, and ob, it is a subordinating conjunction and "kicks" the conjugated verb to the end of its clause.
Structure: Main Clause, obwohl + Subject + ... + Verb (conjugated).
- Er geht spazieren. + Es regnet. -> Er geht spazieren, obwohl es regnet. (He goes for a walk although it is raining.)
- Deepika hat Angst. + Sie ist gut vorbereitet. -> Deepika hat Angst, obwohl sie gut vorbereitet ist.
You can also start a sentence with obwohl. Then, the main clause must start with the verb (inversion).
- Obwohl es regnet, geht er spazieren.
Übung (Exercise) 1: Sätze mit obwohl
Connect the sentences with obwohl.
- Karthiks Gruppe ist oft gestresst. Sie arbeiten produktiv.
- Ich habe die Aufgabe nicht verstanden. Ich habe die Vorlesung besucht.
- Er hat wenig Geld. Er kauft sich ein teures Handy.
- Sie ist sehr müde. Sie geht nicht schlafen.
Die Geschichte (The Story) - Teil 3: Der große Tag
Der Tag der Präsentation. Der Seminarraum ist voll. Karthiks Gruppe ist als Erste dran. Karthik ist erstaunlich ruhig, obwohl seine Gruppe am Morgen noch diskutiert hat. Er präsentiert den Teil, den er vorbereitet hat, mit viel Energie und Charme. Er spricht frei und benutzt seine Hände, um seine Punkte zu verdeutlichen. Marie präsentiert die Daten, klar und präzise. Jonas erklärt die Grafiken, kreativ und interessant. Am Ende bekommen sie viel Applaus. Der Vortrag war ein großer Erfolg, weil ihre unterschiedlichen Stile am Ende doch gut zusammengepasst haben.
Grammatik (Grammar) - Teil 2: Wiederholung - Relativsätze Let's review the relative pronouns. They connect a noun to a clause that gives more information. The verb in the relative clause always goes to the end.
-
Nominativ (who/which/that - as subject):
- Marie ist die Studentin, die den Plan gemacht hat.
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Akkusativ (whom/which/that - as object):
- Das ist der Plan, den Marie gemacht hat.
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Dativ (to whom/to which - as indirect object):
- Das ist der Professor, dem wir die Präsentation zeigen.
Übung (Exercise) 2: Relativsätze wiederholen Fill in the correct relative pronoun.
- Das ist Jonas, ______ die kreativen Grafiken entworfen hat.
- Die Folien, ______ Deepika vorbereitet hat, sind sehr klar.
- Ich danke Florian, ______ mir sehr geholfen hat.
- Wo ist der Stift, mit ______ ich mir Notizen gemacht habe?
Die Geschichte (The Story) - Teil 4: Deepikas Auftritt
Dann ist Deepikas Gruppe an der Reihe. Als sie nach vorne geht, schlägt ihr Herz schneller. Sie atmet tief durch und beginnt. "Guten Tag, meine Damen und Herren...", fängt sie an. Ihre Stimme zittert am Anfang ein bisschen. Aber dann sieht sie Sravani und Raghav im Publikum, die ihr aufmunternd zulächeln. Sie erinnert sich an die Worte von Florian. Sie konzentriert sich auf den Inhalt, den sie so gut vorbereitet hat. Und plötzlich wird sie ruhiger. Sie spricht über die psychologischen Aspekte der Fallstudie. Obwohl sie nervös ist, benutzt sie die deutschen Fachbegriffe korrekt.
Florian und Meilin präsentieren ihre Teile. Am Ende beantworten sie die Fragen aus dem Publikum. Professorin Dr. Bauer nickt anerkennend.
Neue Wörter (New Words) - Teil 4 & 5
- die Generalprobe, -n (the dress rehearsal)
- die Folie, -n (the slide, e.g., PowerPoint)
- aus einem Guss wirken (to seem seamless, coherent)
- mehrmals (several times)
- der Auftritt, -e (the appearance, performance)
- zittern (hat gezittert) (to tremble, to shake)
- aufmunternd (encouragingly)
- zulächeln (hat zugelächelt) (to smile at)
- das Feedback (the feedback)
- konstruktiv (constructive)
- die Erleichterung (the relief)
- stolz auf (+ Akk.) (proud of)
Die Geschichte (The Story) - Teil 5: Feedback und Erleichterung
Nach der letzten Präsentation gibt Dr. Bauer ein allgemeines Feedback. "Ich bin sehr beeindruckt", sagt sie. "Alle Gruppen haben hart gearbeitet. Die Präsentation von Karthiks Gruppe war besonders gut, weil sie komplexe Daten sehr verständlich gemacht hat. Und Deepikas Gruppe hat mich mit ihrer tiefen psychologischen Analyse überzeugt. Deepika, Ihr Teil war exzellent. Sie haben eine sehr angenehme und klare Sprechweise."
Als Deepika das hört, kann sie es kaum glauben. Ein riesiges Gefühl der Erleichterung und des Stolzes durchströmt sie. All die harte Arbeit hat sich gelohnt. Nach dem Seminar kommen alle zusammen. "Wir haben es geschafft!", ruft Karthik. "Du warst fantastisch, Deepika!", sagt Sravani und umarmt sie. "Wir waren alle gut", sagt Deepika glücklich. "Ich war so nervös, deshalb bin ich jetzt umso erleichterter."
An diesem Tag haben sie nicht nur eine Note bekommen. Sie haben Selbstvertrauen gewonnen. Deepika hat gelernt, dass sie sich mehr zutrauen kann. Karthik hat gelernt, dass auch in einem chaotischen Team ein gutes Ergebnis entstehen kann. Es war die bisher größte akademische Herausforderung, aber auch der größte persönliche Sieg.
Kulturtipp (Cultural Tip): Feedback-Kultur in Deutschland In a German academic or professional context, feedback is usually very direct and focused on performance. Like the general communication style, it can seem blunt, but it is rarely personal. Praise is given for good work, but it's often less effusive or emotional than in other cultures. A simple "Das war gut" or "Ich bin beeindruckt" from a professor is very high praise. The goal of feedback is to be constructive (konstruktiv) and to help the person improve. Learning to see direct feedback as a valuable tool for growth, rather than as a personal criticism, is a key to success.
Zusammenfassung (Summary) - Chapter 15
Vorhang auf für deinen Erfolg! Du hast die erste Hälfte des Buches abgeschlossen. In diesem Kapitel hast du:
- Die Grammatik der letzten Kapitel in einem anspruchsvollen Kontext wiederholt.
- Gelernt, mit der Konjunktion
obwohleinen Gegensatz oder eine unerwartete Tatsache auszudrücken. - Dein Vokabular für Präsentationen, Stress und Feedback erweitert.
- Etwas über die direkte und konstruktive Feedback-Kultur in Deutschland gelernt.
Die erste große Prüfung ist geschafft. Im nächsten Teil des Buches vertiefen wir unser Wissen, erleben den deutschen Winter und feiern unser erstes Weihnachten in Deutschland.
Antworten zu den Übungen (Answers to the Exercises)
Übung 1:
- Obwohl Karthiks Gruppe oft gestresst ist, arbeiten sie produktiv.
- Ich habe die Aufgabe nicht verstanden, obwohl ich die Vorlesung besucht habe.
- Obwohl er wenig Geld hat, kauft er sich ein teures Handy.
- Sie geht nicht schlafen, obwohl sie sehr müde ist.
Übung 2:
- der
- die
- der
- dem
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